Animationstheater für Kinder ab 6 Jahren von Fred Apke
Gastspiel des Zdrojowy Teatr Animacji Jelenia Góra – Bogdan Nauka
In polnischer Sprache mit deutscher Simultanübersetzung und anschließendem Workshop mit dem Regisseur im Theaterfoyer
Wenn die Narren begehrte Leute sind, geht es den Großen dreckig!
Ein Theaterstück (Originaltitel: Der Kaiser auf dem Misthaufen), das in Deutschland und Polen bereits mehrfach zur Aufführung kam, für Kinder und Erwachsene. Es ist eine Satire auf das totalitäre System und gleichzeitig eine Studie über menschliche Charaktere und Schwächen. In märchenhafter Erzählweise verfasst, werden die bissigen und witzigen Dialoge durch situationsbezogenen und sprachlichen Humor bereichert.
Die Fabel bezieht sich auf eine historische Figur, den Ersten Kaiser von China, der mit dem Bau der Chinesischen Mauer begann. Trotz der chinesisch klingenden Namen ist der Inhalt des Stücks universell und kann sich sowohl auf die Monarchie als auch auf die Demokratie beziehen – es kann zu jeder Zeit und an jedem "Hof" spielen, zumal sich die Haupthandlung der Geschichte um eine unbesiegbare Liebe rankt zwischen der schönen Hofdame Li und – ein paar Stufen tiefer auf der sozialen Leiter – dem Reiter Lo, der Ritter werden muss und damit mächtiger als der Kaiser.
Handlung: Der kaiserliche Palast. Der Hofnarr beklagt sich über Langeweile und sein hartes Bettzeug. Sein Herr sei der dümmste, gefräßigste und mächtigste Kaiser der Welt. Seine Soldaten könnten nicht genug Schlaf bekommen, weil sie stets neue Länder erobern müssen. Der Kaiser war gerade dabei, die ganze Erde zu erobern und sogar… den Mond. Im Land herrscht ein Personenkult, niemand darf lachen, und jeder Ungehorsam wird mit einer großen Zange bestraft.
Der Narr kämpft mit der Fraktion des Kanzlers und mit der Fraktion des Generals, und die schöne Hofdame Li, von der er träumt, liebt den Reiter Lo, was auf Gegenseitigkeit beruht. Die Liebenden müssen ihre Zuneigung vor dem Kaiser – einem Hypochonder – verbergen. Der Narr ertränkt seinen Kummer in der Verspottung des Kaisers: "Die ganze Erde erobert ihr euch – aber ihr schafft es nicht die schöne Li zu erobern." In seinem Ehrgeiz getroffen, befiehlt der Kaiser: "Bringt die schöne Li sofort her!" Und genau hier beginnt das Elend. Der Hofnarr, der Li vor dem Zorn des Kaisers bewahrt, blufft, dass die schöne Li nur jemanden lieben wird, der sie zu Tränen rührt. Unkritisch läuft der Kaiser auf allen Vieren, bellt wie ein Hund und gibt vor, ein Huhn, ein Pferd oder ein Tiger zu sein. Die Spione des Kanzlers enthüllen das Geheimnis der Liebenden. Die Handlung nimmt an Fahrt auf. Nachdem er das Liebespaar verhört hat, sperrt der Kaiser Lo in einen großen Käfig. Der Narr gibt ihm die Freiheit zurück. Der Kanzler beschuldigt das Mädchen, den Reiter freigelassen zu haben und der Kaiser sperrt sie in den Käfig, bis sie die Tat zu Unrecht zugibt.
Jahre vergehen und Li bleibt unnachgiebig. Der Kaiser vertreibt sich die Zeit mit Fressattacken. Derweil wird der flüchtige Lo zu einem mächtigen Ritter und erobert die Welt. Ein Aufstand bricht aus, der Kaiser verliert eine Provinz nach der anderen. Er lässt eine Mauer um den Palast bauen. Die Rebellen unter der Führung des Ritters mit der roten Maske erobern den Palast. Die Liebenden finden wieder zusammen und der unbeugsame Ritter wirft den Kaiser hinaus. Er setzt den Narren auf den Thron, für den dies die größte Strafe ist… Um nicht vor Langeweile zu sterben, muss er… einen Narren anheuern.
Die Inszenierung wird gefördert durch die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit.
Aktualisiert am 14.10.22, 17:13 Uhr