Jakob, der Lügner

Aufführung vom Klub des deutschen Films (Klub německého filmu): deutsche Fassung, mit tschechischen Untertiteln

Kriegsfilm/Filmdrama, DDR, 1974, 100 Min., deutsche Fassung mit tschechischen Untertiteln

In Tschechien kaum noch bekannte tragische Geschichte, die im zweiten Weltkrieg in einem Ghetto stattfindet. In der Hauptrolle brilliert der tschechische Schauspieler Vlastimil Brodský. Die ständige Schufterei und Hunger zu ertragen ist dabei nicht so schlimm, als wenn man einer brutalen Willkür und Erniedrigungen preisgegeben ist, von morgens bis abends, bei jedem einzelnen Schritt, ohne jede Chance, ins Private zu flüchten. Es gibt den Krieg und Jakob Heym lebt in einem polnischen Ghetto. Es reicht, wenn er sich nach der Dämmerung etwas länger auf der Straße aufhält und schon wird er mit dem Scheinwerfer des Wachhabenden angehalten. Diesmal geht es auf dem Revier etwas toleranter zu. Jakob erfährt dabei beiläufig aus einem Radio, dass die Rote Armee unaufhaltsam vorrückt. Der zierliche Mann mit besorgtem Gesicht und ängstlichem Blick ist kein Held, doch er bekommt eine Idee - er will vortäuschen, dass er ein Radio besitzt und regelmäßig Nachrichten über das nahe Ende der Kriegsleiden hört. Mit dieser Lüge geht Jakob ein unabsehbares Risiko ein, doch er gibt nicht auf, weil er weiß, dass das Einzige, was seine Mitmenschen am Leben hält, ist die Hoffnung …

Vlastimil Brodský, der die Hauptrolle des Jakob übernahm, wurde bei den XXV. Internationalen Filmfestspielen Berlin im Jahre 1975 mit dem Silbernen Bären für den besten Darsteller ausgezeichnet. Außerdem wurde der Film in der Kategorie bester fremdsprachiger Film für den Oscar nominiert.

Veranstaltet von: Bibliothek Liberec (KVK) in Kooperation mit Goethe-Institut Tschechien, Großer Saal (Velký sál) im 2. Stock

Web: https://www.kvkli.cz/akce/id:52742/jakub-lhar